DIE WELT, Samstag, 4. August 2018

Nach einer schweren Lungenentzündung Mitte Juli 2018 spitzte sich die Atemsituation des bekannten Rennfahrers Niki Lauda so zu, dass er künstlich beatmet werden musste. Trotzdem gelang es nicht, die Situation zu stabilisieren, so dass schließlich in einer Wiener Klinik eine Lungentransplantation durchgeführt wurde. Als Lungenexperte wurde ich gebeten, dazu Stellung zu nehmen.

Übrigens, die Spenderlunge kam aus Deutschland. Grundsätzlich aber gilt, dass in Österreich jedermann Organspender ist, wenn er nicht ausdrücklich widerspricht, während es in Deutschland genau umgekehrt ist. Während Österreich in der Spitzengruppe der Organspender liegt, kommt Deutschland auf einen der letzten Plätze. Da die einzelnen EG-Länder von der gemeinsamen "Verteilungsstelle Eurotransplant" jeweils prozentual so viele Organe "zugeteilt" bekommen, wie sie selbst als Organspender auch bereit stellen, ist die Chance eines deutschen Schwerkranken auf ein Spenderorgan viel schlechter als die eines Österreichers. Deshalb unterstütze ich sehr den Anstoß von Gesundheitsminister Spahn, auch in Deutschland quasi die österreichische Lösung einzuführen.

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So kompliziert ist eine Lungentransplantation